Nach dem famosen Vorgänger hatten wir endlich die Zeit, uns (stilecht in einer Hütte an Dänemarks Nordsee-Küste) den dritten Teil der Wikinger-Saga von Garphill Games anzusehen.

„Explorers of the North Sea“ versetzt uns wieder in die Rolle eines Wikinger-Anführers. Nachdem wir im ersten Teil der Serie „Shipwrights of the North Sea“ Schiffe gebaut und im zweiten Teil „Raiders of the North Sea“ fremde Länder geplündert haben, ist nun im dritten Teil der Saga das Erforschen unbekannter Länder unsere Aufgabe.

Spielprinzip

Das Spielprinzip erinnert auf eine gute Art und Weise an das Brettspiel „Carcasonne“, und ist schnell erlernt: Rund um den gemeinsamen Heimathafen aller Spieler werden reihum neue Landplättchen angelegt, mit denen sich das Spielfeld um neue Inseln erweitert. Die Inseln wiederum beherbergen Tiere, Siedlungen, oder in den Gewässern davor warten Schiffe.

Jeder Spieler hat nun ein Langboot zur Verfügung, in dem er maximal drei Wikinger durch die Gegend schippern kann. Neben den Möglichkeiten, Siegpunkte durch das Einfangen von Tieren, Plündern von Siedlungen oder Versenken von Schiffen zu erlangen, gibt es (analog zu „Carcasonne“) die Möglichkeit, eine Insel für sich zu beanspruchen. Dafür stellt man Wikinger ab, oder baut einen kleinen Außenposten.

Am Ende des Spiels werden die so erreichten Siegpunkte zusammengezählt. Ein raffiniertes Punktesystem erlaubt einiges Taktieren – nicht zuletzt durch zwei zufällig ausgegebene Kapitäne mit Spezialfertigkeiten verändert sich in jedem Spiel subtil die Gewinnstrategie.

Ausstattung

Wie auch schon seine Vorgänger ist das Spiel mit fantastischem Artwork und viel Liebe zum Detail ausgestattet. Die schon aus den Vorgängern bekannten Wikingerfigürchen aus Holz sind natürlich wieder mit von der Partie.

Die Spielverpackung ist im Inneren eher zweckmäßig; eine Sammlung von Plastiktütchen schafft Ordnung.

Das Spiel

Das Spiel selber hat einige Kerntugenden, die ich sehr schätze:

  • Das Spiel ist sehr schnell zu erlernen – und trotz englischer Spielregeln auch ohne große Englischkenntnisse nach kurzer Eingewöhnung sehr gut zu verstehen.
  • Das Spiel spielt sich sehr schnell. Spieler fiebern mit den Zügen der anderen Spieler mit, und beobachten die Auswirkungen ihrer Handlungen auf die eigenen Pläne.
  • Es gibt jede Menge Interaktion zwischen den Spielern. So kann man sich gegenseitig die Inseln verbauen, oder sich Tiere abjagen. Zu echten Auseinandersetzungen kommt es aber nicht – auf eine gewisse Art und Weise ist der Wettstreit friedlich.
  • Das Spiel erlaubt sehr unterschiedliche Strategien, und sehr viel Handlungsspielraum.

Kurioserweise kann man alle drei Wikinger-Spiele mit der Erweiterung „The North Sea Runesaga“ verbinden – so kann man Erfolge aus dem ersten Teil der Spiele-Serie in den zweiten mitnehmen, und einen Sieg im zweiten Teil in den dritten Teil mitnehmen.

Und fast noch kurioser ist die Tatsache, dass man das Spiel auch alleine spielen kanm. In dieser Variante erforscht man ganz ungestört das Gelände und versucht einfach nur, möglichst viele Punkte nach Hause zu bringen.

England und Irland fest in unserer Hand

Fazit

Das Spiel hat uns sehr viel Spaß gemacht, zumal die hohe Spielgeschwindigkeit einlädt, mal „schnell zwischendurch“ noch eine weitere Runde zu starten.

Die Qualitäten der beiden Vorgänger-Brettspiele findet man auch in diesem Spiel wieder. Wer die ersten beiden Teile mochte, wird also auch „Explorers of the North Sea“ sehr mögen. Unserer Meinung nach ist der dritte Teil der beste der gesamten Wikinger-Saga.

Das Spiel wird aber auch Spielern sehr gefallen, die z.B. „Carcasonne“ oder „Zug um Zug“ mögen. Bei diesen Spielen ist das Prinzip ähnlich, kooperativ-kompetitiv ein Spielbrett zu erobern und darin sein Gelände abzustecken.

Bewertung: 5/5


Andere Artikel zum Thema · · · · ·

Zuletzt geändert am

fboës - Der Blog