Vor einigen Wochen hat das Computerspiel „The Long Dark“ von Hinterland Studio endlich den lang ersehnten Story-Modus bekommen. Höchste Zeit, die wichtigsten Erkenntnisse zum Überleben in diesem Survival-Spiel zusammen zu fassen.

Der Story-Modus weiht uns endlich in die Geschichte des Piloten Will ein, der mit seiner Ex-Frau an Bord mit seinem Flugzeug im tief-verschneiten kanadischen Hinterland abstürzt. Nachdem eine apokalyptische Sonneneruption alle Elektronik und Elektrik auf der Erde zerstört hat, bricht die Zivilisation zusammen – und mitten drin versucht Will, seine nach dem Absturz verschwundene Ex-Frau wieder zu finden.

Reise ist nicht gleich Reise

Im Spiel selber muss beständig abgewogen werden, was man einerseits zum Überleben braucht, und anderseits sich nicht mit zu viel Gewicht belastet. Denn je mehr Ausrüstung Will mit sich herum schleppt, desto schneller ermüdet er, und braucht auch mehr Kalorien. Dementsprechend sollten die folgenden Arten von Trips unterschieden werden:

Erkundung
Der Tagesausflug von einer sicheren Basis aus, zu der man dann abends zurück kehrt. Hier sollte nur leichtes Gepäck mitgenommen werden, um ggf. gefundene Dinge mit zurück bringen zu können.
Mehrtägiger Ausflug
Das Ziel von Wills Reise liegt weiter entfernt – zumindest eine Übernachtung außerhalb der eigenen vier Wände muss eingeplant werden. Da ihr auf der Reise eure Vorräte aufbraucht, wird entsprechend Platz für Mitbringsel auf dem Rückweg entstehen – generell sollte man sich aber nicht überladen.
Umzug
Will muss seine Basis aufgeben, und möglichst viel Equipment in einem Zug an den neuen Standort mitnehmen. Hier gilt es, so viel wie möglich mitzunehmen.

Dementsprechend sollte man bei jedem Ausrüstungsteil wissen, wie viel man mitnehmen soll.

Brennholz & Co

Auf jedem Trip solltet ihr Brennholz, Zunder, Streichhölzer und für den Notfall eine Flasche Anzünder mitführen. Bis auf Brennholz wiegt alles so wenig, dass ihr beliebig viel mitführen könnt.

Beim Brennholz könnt ihr unterwegs natürlich mit Hilfe eines Beils euren Brennholzvorrat wieder auffüllen. Für den Fall der Fälle sollte man aber zumindest 2–3 Holzscheite mitführen.

Nahrung

Pro Tag solltet ihr ausreichend Nahrungsmittel mitführen, um zwischendurch den schnellen Hunger zu stillen. 1,5 Liter Trinkwasser und knapp 1000–1500 Kalorien an Nahrungsmitteln sollte man immer dabei haben. Von bestimmten Nahrungsmitteln wie z.B. Salzcrackern wird man aber durstig, dementsprechend sollte man mehr Wasser mitnehmen.

Für Langstreckentrips solltet ihr MREs bunkern – die sollte man nicht einfach zu Hause essen. Dosenfutter dagegen ist perfekt für den Tagesanfang oder -abschluss, zumal man das auf einem Herd schön aufwärmen kann.

Kleidung

Bei Kleidung kann man sich schnell verleitet fühlen, möglichst warme und winddichte Kleidung zu nutzen. Zu beachten ist, dass bestimmte Kleidung auch deutlich schwerer ist, und teilweise doppelt so viel wiegt wie ein nur etwas weniger warmes Teil.

Viel wichtiger als Hochleistungs-Klamotten sind eher Klamotten in gutem Zustand: Eine reparierte Hose wiegt genau so viel wie eine zerschlissene Hose des selben Typs, ist aber deutlich wärmer.

Das Will ab und an mal friert ist nicht zu vermeiden. Sinnigerweise sollte man bei bestimmten Temperaturen, bei Sturm oder nachts einfach nicht vor die Tür gehen (und den Tag lieber mit dem Reparieren von Ausrüstung verbringen).

Waffen

Wer ein Gewehr besitzt, fühlt sich verleitet, es immer und überall dabei zu haben. Tatsächlich ist das Gewehr aber relativ schwer. Will sollte es also nur mitnehmen, wenn er auf Jagd geht, oder wenn er einen Langstrecken-Trip vor sich hat. So oder so braucht man nur das mit 10 Schuss vollgeladene Gewehr – Zusatzmunition oder das Gewehr-Putzset sind verschwendeter Platz, wenn ihr nicht gerade umzieht. Nach Benutzung kann man das Gewehr auch gut abends in der heimischen Basis putzen und nachladen.

Stattdessen ist die Leuchtpistole eine leichtgewichtige, wartungsarme Selbstverteidigungswaffe. Sie verscheucht Wild auch auf Distanz – und gewiefte Jäger können aus kurzer Distanz Wölfe auch damit über den Haufen schießen. Kleiner Profitipp: Gleich nach jedem Schuss nachladen.

Medikamente

Es lässt sich nie komplett vermeiden, in einen Kampf mit einem Wolf verwickelt zu werden (oder mal einen Abhang runterzustolpern). 4 Tabletten Schmerzmittel, zwei Tabletten Antibiotika, zwei Bandagen und 0,5 Liter Desinfektionsmittel (bzw. der pflanzliche Äquivalent) reichen für jede Notlage locker hin. Abenteuerlustige Naturen verzichten auf die Antibiotika und Desinfektionsmittel, wenn man abends wieder in der Basis sein kann.

Da bis auf das Desinfektionsmittel Medikamente auch nicht viel wiegen, ist das Mitnehmen auch keine besondere Belastung.

Lampen

Petroleumlampen? Viel zu schwer! Leuchtfackeln? Schon besser! Aber richtig gut sind Fackeln, denn man kann sie auch als Brennholz (s.o.) verwenden, und können schnell mit einem Lagerfeuer produziert werden.

Werkzeug

Der Werkzeugkasten, das Gewehr-Putzset, der Schleifstein wie auch das Nähzeug sind Ausrüstungsteile, die ihr normalerweise nicht unterwegs braucht – lasst sie lieber daheim. Für notdürftige Reparaturen an der Kleidung kann man behelfsmäßig auch einen Angelhaken nebst Schnur verwenden. Falls ihr öfter Ärger mit Wölfen erwartet, könnt ihr aber gut ein kleines Nähset mitnehmen.

Die Brechstange ist zwar sehr schwer, in einigen Schränken und Kofferräumen gibt es aber meistens tolle Sachen zu entdecken, wenn sie aufgehebelt werden müssen. Optional kann man sich überlegen, zunächst das Gelände ohne Brechstange aufzuklären, um später dann nochmals zu hebel-bedürftigen Schränken zurückzukehren.

Das Messer und das Beil sollten immer dabei sein – mit beiden Werkzeugen bekämpft ihr Wölfe, zerkleinert Brennholz und Tierkadaver. Beide Werkzeuge sollten nicht nur überall hin mitgenommen werden, sondern auch immer in einem Top-Zustand sein!

Die Schlafrolle braucht ihr nur für längere Trips. In fast jeder Hütte sollte aber ein Bett zu finden sein. Nur wenn ihr die Gegend nicht kennt und nicht abends wieder daheim sein könnt, solltet ihr die sperrige Rolle dabei haben.

Und ein sehr unwahrscheinliches Werkzeug solltet ihr ebenfalls immer dabei haben: einen Dosenöffner. Nichts ist schlimmer, als sein Messer an einer Dose Tomatensuppe abzubrechen und dann zu verhungern. Ein Dosenöffner wiegt nicht viel und öffnet euch den Weg zu lang haltbaren Nahrungsmitteln, die man unterwegs findet.


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