Ein Tipp von den Wedeler Jungs: Gregory Travis erklärt aus seiner Erfahrung als Programmierer und Pilot, warum Flugzeugbau und Softwarebau zwei sehr unterschiedliche Grundphilosophien haben, die nicht gut zueinander passen – am Beispiel des Abstürze der Boeing 737 Max.

Tatsächlich finde ich genug Beispiele: Das Smartphone hat einen größerer Bug? Keine Angst, es wird ein Update geben. Der Staubsauger-Roboter bleibt öfter an Teppich-Kanten hängen? Kein Problem, da kommt früher oder später ein Update. Die Rumble-Packs der WMR-Brille funktionieren nicht? Nach dem nächsten Update tun sie das bestimmt. In dem Spiel fehlen versprochene Features? Ach, das werden die Entwickler früher oder später schon nachliefern.

Als Software-Entwickler verlassen wir uns sehr darauf, dass wir Fehler später immer noch korrigieren können. Wir verzichten auf Testing, QA, Methoden zur Fehlerbehandlung, Exception-Abarbeitung, Prüfung von Variablen, Quoting, saubere Typisierung – weil für uns als Entwickler nicht viel davon abhängt, als gegebenenfalls später ein Patch dafür bauen zu müssen. Zum Glück leben wir ja nicht mehr in der Zeit, in der Software auf einem Datenträger verteilt werden muss – oder auf ein Modul gebrannt wird, und dort bis in alle Ewigkeit funktionieren muss.

Tatsächlich sollten wir als Programmierer etwas mehr Ehrfurcht vor unserer Aufgabe haben – und diese Ehrfurcht auch einfordern. Außerdem sollten wir uns selber einen defensiven Programmierstil auferlegen. In diesem Zusammenhang möchte ich nochmals auf Kalashnikov-Programmierung hinweisen:

Die Programmierung muss nicht technisch herausragend sein – sie muss robust, unter jeder Umgebung einsatzbereit und einfach zu reparieren sein.

Sie auch den Artikel über die die Vorzüge einfacher Programmierung.


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