Jeder Mensch sollte mindestens ein Rezept freihändig perfekt beherrschen. Ich persönlich habe mich auf die Suche nach dem perfekten Rührei begeben – eine Kunst, an der sich augenscheinlich sehr viele Menschen in meiner Umgebung üben.

Folgendes habe ich bisher über das perfekte Rührei herausgefunden.

Die Zubereitung scheint trivial, ist aber voller verborgener Kunstgriffe. Tretet ein in die verborgene Welt des perfekten Rühreis; tauscht euch mit anderen Schülern auf dem Pfad des Rühreis aus; sprecht mit ihnen über Ideen und Philosophien, geheime Handgriffe und magische Zutaten. Meine Gespräche auf diesem Pfad haben mir die Augen geöffnet.

Das perfekte Rührei darf nicht staubtrocken oder matschig-glibberig sein — es muss saftig sein. Das perfekte Rührei hat Geschmack und ist keine Beilage — es steht für sich selbst.

Wichtig für das perfekte Rührei sind natürlich die Zutaten:

  • Wenig überraschend gehören dazu Eier (pro Mitesser ein Ei, und eines für die Pfanne).
  • Dazu kommt Pfeffer und Salz.
  • Je nach Vorliebe gibt es dazu Milch oder sprudelndes Mineralwasser.
  • Kräuter sind gerne gesehen: Frische Lauchzwiebeln oder frische Petersilie lockern das Geschehen auf.
  • Optional: Schinkenwürfel sind eine Geheimwaffe (solange es nicht vegetarisch zugehen soll).

Als Wanderer auf dem Pfad des Rühreis habe ich für mich die folgenden Handgriffe herausgefunden:

  1. Je nach Vorliebe müssen die Eier mit Pfeffer, Salz, Milch und/oder Mineralwasser mehr oder weniger stark verrührt werden. Dabei geht es von „Eiweiß und -gelb sind klar voneinander unterscheidbar“ bis „so lange gequirlt, bis es richtig schaumig ist“. Oh, und eiskalte Rührei-Profis machen das in der Pfanne – wenn nicht Schinkenwürfel zum Rezept gehören.
  2. Wer Schinkenwürfel im Rührei haben möchte, sollte sie vorher in der Pfanne anbraten. Sobald die Würfel gut aussehen, kann man die Rührei-Masse einfach über die Würfel kippen.
  3. Übrigens: Die Herdplatte sollte nicht auf höchster Stufe laufen — ¾ Leistung sorgen dafür, dass das Rührei sich nicht in eine staubtrockene Veranstaltung verwandelt.
  4. Wenn Kräuter hinzukommen, werden diese auf die gerade in die Pfanne gegossene Masse gestreut. So kommen sie nicht sofort mit der eigentlichen Pfanne in Berührung und bleiben erstmal halbwegs frisch.
  5. Ungeduldige Naturen fangen jetzt wie wild an, in der Pfanne rumzurühren. Ich persönlich halte das für falsch, und lasse erstmal eine kleine, pfannkuchenartige Masse entstehen, die man dann später am Stück wendet. Die zerbröselt automatisch, und behält in ihrem inneren einen saftigen Kern.
  6. Der ganze Vorgang ist bereits nach wenigen Sekunden abgeschlossen. Bratet das Rührei nicht zu Tode!

Ich wünsche euch viel Glück bei eurem eigenen Weg zum perfekten Rührei.


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